SFH-13663  Hat der Verfassungsgerichtshof noch eine andere Wahl?  15.06.2016 | 18:39 |  Florian Asamer  (Die Presse)
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Was keiner für möglich gehalten hat, ist nun nicht mehr ausgeschlossen: Eine neuerliche Hofburg-Stichwahl stellt unsere Demokratie auf die Probe.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/5021808/Hat-der-Verfassungsgerichtshof-noch-eine-andere-Wahl?direct=5021814&_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/5021814/index.do&selChannel=&from=articlemore
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Noch immer liegt der Post-Österreich – Ungarn-Kater bleiern über dem Land. Mit dem großen Interesse an der EM in Frankreich dürfte es auch zusammenhängen, dass eine doch ziemlich reale innenpolitische Möglichkeit bis dato verdrängt wurde. Dass nämlich die Stichwahl um das Amt des österreichischen Bundespräsidenten wohl (zumindest in Teilen) vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben wird und wiederholt werden muss. So ein Satz ist schnell hingeschrieben, was er aber wirklich bedeutet, lässt sich in seiner ganzen Tragweite gar nicht so ohne Weiteres abschätzen.

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Juristisch dürften – das haben „Presse"-Recherchen ergeben – die Argumente der FPÖ-Wahlanfechtung so schwer wiegen, dass die ursprünglich allgemein erwartete Vorgangsweise, Prüfung des umfangreichen Schriftsatzes – ein paar kritische Worte und ernste Blicke der Höchstrichter –, schließlich aber Bestätigung der Wahl Alexander Van der Bellens und dessen Angelobung am 8. Juli, nun nicht mehr infrage kommen dürfte.

Obwohl niemand, auch hinter vorgehaltener Hand nicht, davon ausgeht, dass tatsächlich Wählerstimmen manipuliert wurden, hat man die strengen Bestimmungen der Wahlordnung bei der Auszählung der Briefwahlstimmen offenbar zu oft nicht eingehalten. Das ist nicht akzeptabel. Die Wahl ist das Fundament, das unsere Demokratie und alle von ihr bestimmten Organe trägt. Ist dieses Fundament auch nur in Ansätzen brüchig, gerät die fein austarierte Statik der Republik aus den Fugen.

Und gerade bei der Briefwahl, die auf Kosten hundertprozentiger Abstimmungssicherheit eingeführt wurde, um Menschen, die sich am Wahltag nicht in Österreich befinden, trotzdem eine Chance zum Mitwählen zu geben, sind die prozessualen Sicherungen besonders wichtig. Weil aber niemand die freie, geheime, nicht manipulierte Stimmabgabe garantieren kann, wenn ein Zettel irgendwo unkontrolliert ausgefüllt und eingeschickt wird, wurden zumindest die formalen Kriterien für die Auszählung erst kürzlich noch einmal verschärft. Diese sehen ein Mehraugenprinzip bei der Registrierung, dem Öffnen und Auszählen vor der Wahlkommission ab neun Uhr am Montag nach der Wahl vor. Unter Zeitdruck wurden Briefwahlstimmen offenbar zu früh auch von anderen Personen sortiert und geöffnet. Damit kann eine Manipulation aber nicht mehr ausgeschlossen werden.

Der Verfassungsgerichtshof befindet sich nun in einer Zwickmühle. Juristisch dürfte der Fall ziemlich klar sei, sollten die Vorwürfe ab Montag halten. Aber wie die politischen Auswirkungen, die enorm sein könnten, bewerten? Denn neben der strengen Einhaltung der Buchstaben des Gesetzes spielt in der juristischen Güterabwägung auch das Vertrauen in die Rechtsordnung eine große Rolle. Biegt man die Sache nun so hin, dass das Wahlergebnis hält, wird die Bevölkerung unter kräftiger Mithilfe der Freiheitlichen den Eindruck gewinnen, hier wurden Unregelmäßigkeiten vertuscht, mit Van der Bellen statt Norbert Hofer dem eigentlichen Wahlverlierer die Tapetentür geöffnet.

Hebt man aber große Teile der Stichwahl auf, nimmt man in Kauf, dass wegen 60.000 im engsten Sinn problematischer, aber wohl nicht manipulierter Stimmen (in seiner Wahlanfechtung für die FPÖ führt der ehemalige Justizminister Dieter Böhmdorfer mehr als 500.000 vermeintlich fragwürdige Stimmen an) die übrigen Millionen zweifelsfrei korrekt abgegebener Stimmen mit ihre Gültigkeit verlieren? Und was könnte ein neuerlicher Wahlkampf, der dann wohl die Aufhebung der Stichwahl zum Inhalt hätte, für ein Ergebnis bringen? Würden nicht wieder Zweifel bleiben?

Obwohl das Recht zur Anfechtung der Wahl völlig unbestritten ist und die Schwere der Vorwürfe ein Wegschauen unmöglich macht, muss klar sein, dass hier die Büchse der Pandora geöffnet wird. Je mehr die politischen Mitspieler versuchen, demokratische Regeln und jene, die sie vollziehen und auslegen, infrage zu stellen, desto stärker gerät die Legitimation aller Beteiligten ins Wanken. Wer hier Recht haben will, muss sich dieser Verantwortung bewusst sein.

E-Mails an: » florian.asamer@diepresse.com

 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2016)

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Es muss ...

gar keine bewusste Manipulation der stimmen gegeben haben. Nehmen wir mal an, es werden von den rund 500.000 angefochtenen Stimmen 300.000 (der Einfachheit halber diese unrunde Zahl) vom Vfgh beanstandet, weil irregulär, von einzelnen (möglicherweise durchaus neutralen) Personen ausgezählt. In diesem Fall kann es theoretisch reichen, wenn rund jede 20. Stimme durch zusammenkleben oder eine Unkonzentriertheit auf dem falschen Stapel gelandet ist (Annahme 30.000 Vorsprung), um ein anderes Ergebnis zu erreichen. Dass dieses "durchrutschen" eher zu Gunsten von VdB erfolgen würde (weil weit höherer Zuspruch bei Briefwählern), dürfte auch logisch sein.

Also nein, es muss keinen bewussten Betrug gegeben haben, um bei einem derart knappen Ergebnis und einer derart großflächigen Verfehlung den demokratisch(!) "falschen" Kandidaten zum Bundespräsidenten zu machen.

Hoffentlich wird denjenigen, denen wir eine ev. Neuwahl ...

... zu verdanken haben, auch die Kosten einer Neuwahl aufgebrummt!

Also istr doch die FPÖ Schuld? Wenn ich den letzten Absatz richt deute?

In Wahrheit ist die Wahlbehörde Schuld und die Briefwahl sehe ich persönlich auch sehr kritisch an.

Man hat ja auch die Möglichkeit vorher am Magistrat zu wählen (also die Wahlkarte nicht per Post zu schicken, sondern gleich abzugeben). Auch diesen Vorgang sehe ich kritisch, denn was passiert mit meiner Wahlkarte bis zur Auszählung. Wer garantiert mir das mein Stimmzettel es auch bis zur Auszählung schafft?

Die Grünen selbst hatten vor ein paar Jahren fragwürdige Vorgänge bei den Wahlkarten berichtet (Altersheim, Muslimischer Verein der zentral Wahlkarten ausfüllt, etc..), jetzt wurde es aber still, denn erstens sind sie an der Macht (in Wien) und zweitens betrifft es ihren Kandidaten (der angeblich unabhängig ist).

Bananenrepublik ist schon die richtige Bezeichnung.
Vielleicht brauchen wir UNO Wahlbeobachter, wenn es so weitergeht.

Offensichtlich ist es völlig egal ....

vor allem den Grünen, der SPÖ und den vielen Unterstützern von VdB, dass Gesetze ausser Kraft gesetzt wurden - Hauptsache ein williger "Pfründe-BP" gewinnt und kann das System weiter am laufen halten.

Eigenartigerweise gibt es in einigen subventionierten Medien kein einziges Statement als die FPÖ die Unterlagen zur Anfechtung der Stichwahl einbrachten - im Sinne von dies wäre in Ordnung.
Im Gegenteil es hieß nur "schlechte Verlierer", aber dass die Demokratie und die Wahl und deren Gesetzesvorlagen damit ad absurdum geführt wurde, ist denen anscheinend nur einen "Anal-Spaziergang" wert.
Hauptsache die "schlechten Verlierer" werden in ein schiefes Licht gerückt, weil sie die "Unregelmäßigkeiten" anzeigen!!

Ich wünsche mir, dass es zu einer Neuwahl kommt und zwar im gesetzlichen Rahmen kontrolliert und durchgeführt.
Alles andere wäre ein Rückschritt ins Mittelalter wo einige wenige "Recht" sprachen und "Gottesurteile" an der Tagesordnung waren und dies nur um die Macht zu erhalten.

Unnötig wie ein Kropf

Leider wird mit dieser Wahlanfechtung viel Zeit verloren, um wirklich wichtige Probleme anzugehen. Es ist tatsächlich so, dass nur politisch-klimatische Überlegungen zu diesem Schritt geführt haben. Denn, ehrlich gesagt, wird es letzten Endes bei beiden Kandidaten, wenn sie dieses Amt bekleiden, gleich ablaufen wird. Die täglichen Verpflichtungen und der Versuch ja nicht unangenehm aufzufallen. Schließlich lebt man in dieser Position ganz gut. Wer glaubt, dass es zu einem Umsturz kommt, ist so naiv, wie jene die meinen, dass ein HBP große Veränderungen herbeiführen kann.
Der Theaterdonner bem Wahlkampf war nur ein naives Kräfte-zur-Schau-stellen. Wunderwuzzis sind Beide nicht. Und der Wähler muss nun tatsächlich ernstlich überlegen, welcher das kleinere Übel ist!

Re: Unnötig wie ein Kropf

@ Merker: Der Theaterdonner bem Wahlkampf war nur ein naives Kräfte-zur-Schau-stellen. Wunderwuzzis sind Beide nicht. Und der Wähler muss nun tatsächlich ernstlich überlegen, welcher das kleinere Übel ist! <-- Zitat Ende.

Von einem weiß man ja schon lange, dass er arbeitet in der Politik, vom anderen sieht man im Rückblick, dass er viele Wolken vor sich her getrieben hat und jetzt schon "Händchen haltend" auf Steuerkosten "Einladungen" gerne annimmt ohne lange nach zu Denken, obwohl meiner Meinung nach dazu noch kein Grund dies erforderlich macht.

Das Öffnen der Büchse der Pandora

muss man wohl jenen zuschreiben, welche sich nicht an die dafür geltenden Gesetze gehalten haben, und nicht jenen, welche das aufzeigen. Egal wer das eben tut.

Und die Andeutung, sie geschlossen halten zu können, wenn man doch einfach darüber hinwegsieht bzw. dass sich in bewährter, österr. Manier "im Hinterzimmer" ausschnapst, ist exakt jener Weg, welchen man mit als eine der Hauptursachen für Politikverdrossenheit ansehen darf.

Ja, eine Neuwahl wäre nicht erfreulich, und sie hinterlässt bei den Bürgern und in der Welt auch keinen guten Eindruck. Zu Bedauern wäre jedoch nicht eine solche Entscheidung, sondern die Ursachen dafür.

Obwohl niemand, auch hinter vorgehaltener Hand nicht, davon ausgeht, dass tatsächlich Wählerstimmen manipuliert wurden

Das weiß eben keiner ob manipuliert wurden. Aber vielleicht findet der Staatsanwalt dann doch auch Manipulationen

Ich fürchte nämlich dass das sehr naiv ist. Die Geschichte der Menschheit zeigt, wenn etwas missbräuchlich verwendet werden kann, dann geschieht dass irgendwann auch

Bei jenen Bezirkswahlbehörden,...

...die die Demokratie für ein Spiel halten, gehört strafrechtlich hart durchgegriffen. Das kann doch einfach nicht sein, dass bei einer so heiklen Sachek klare Regeln einfach missachtet werden.

Vielleicht wird der Unterschied deutlicher

wenn man sich sich in der Zwischenzeit mit der per Person Hofer näher beschäftigt hat und seine währen Einstellungen kennt: zB Canabis auch in kleinen Mengen und medizinischen Zwecken kriminalisiert. Interssant wohin die nicht kleine Anzahl der Kiffer und möchtegernkiffer sich danach hinwendet. Und wer hat die Wahlanfechtung betrieben? .. der Chef von Marionette Hofer.. siehe auch » http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Internet-Hype-um-diesen-Anti-Hofer-Zettel/235365478

Re: Vielleicht wird der Unterschied deutlicher

@sparfuchs

ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber genau diese Meinung die sie hier als Beitrag einsetzen ist meiner Meinung nach - schnell wieder diffamieren oder die anzeigende Seite als "schlechte Verlierer" hinstellen.

Es geht nicht um eine Partei, sondern darum dass Gesetze gemacht wurden um danach zu handeln oder bei Verstößen diese zu ahnden!

Es hat ja bei einer "Neuwahl" jeder die Möglichkeit so zu wählen wie er es getan hat, auch sie, oder?!

Re: Vielleicht wird der Unterschied deutlicher

Der Wahlkampf geht schon los, die Linksnetzaktivisten sind schon unterwegs.

Leider nicht so einfach

Es geht hier nicht um die FPÖ, es geht um das Wahlrecht und wie damit umgegangen wurde.
Es haben sich da Dinge eingeschlichen, die einer westlichen Demokratie unwürdig sind.
Ob der VfGH das Ergebnis nun aufhebt oder bestätigt ist irrelevant, wichtig ist, dass die enormen Lücken der Briefwahl und deren Auswertung geschlossen werden. Da hätte man erst gar nicht auf die FPÖ warten müssen.

wenn alle bisherigen wahlen so abgelaufen sind

dann wundert nichts mehr.

Ihr Linken Grüne

Ihr begreift das nicht, in Nicht demokratischen Länder gibt es Beobachter das alles mit rechten Dingen zugeht.
Wieso wollt ihr ein System verteidigen wo was nicht mit rechten Dinge zugeht. Ich habe eine Antwort weil auch die Grünen und die Linken Roten alle Unterschrieben haben die auch so wie die FPÖ wie ihr schreibt Urkunden gefälscht haben. Wenn die Wahl wider holen werden sollte dann sind viele Straffällig. Jeder Bürger darf und jede Partei darf Beschwerde einbringen und die Richter entscheiden. Liebe Linken nicht so negativ ihr brecht auch teilweise die Gesetze bei Demos , wenn Medien unwahres verbreiten das ist auch nicht rechtens. Medien sollen unabhängig sein, soll die Demokratie stärken. Das alles trägt bei zur Unstabilität, Haß

Re: Ihr Linken Grüne

Lieber JoSch, Kommentar vollenden wäre gut. Ebenso die Auffrischung der Rechtschreibung!

"Whistleblower" bzw. Überbringer

von Hiobsbotschaften sind NICHT die Urheber der Malversationen, sondern unverzichtbare Helfer zur Rückgewinnung von Transparenz und Demokratie.

Verharmlosung! Natürlich ist es so!

"Hebt man aber große Teile der Stichwahl auf, nimmt man in Kauf, dass wegen 60.000 im engsten Sinn problematischer, aber wohl nicht manipulierter Stimmen ... die übrigen Millionen zweifelsfrei korrekt abgegebener Stimmen mit ihre Gültigkeit verlieren?"

Genau so sieht es das Gesetz vor. Mir sind 60.000 "problematische Stimmen" (Verharmlosung!) um 60.000 zu viel. Der Eindruck der bliebe ist natürlich katastrophal, aber das ist die Schuld jener, die bei demokratischen Wahlen unfassbare Fehler gemacht haben. Das beginnt bei 14 jährigen Wählern und endet beim Auszählen durch Unbefugte

Wahrlich eine Zitterpartie

Dass es hinter den zahlreichen Verletzungen des Wahlrechts kein Mastermind gegeben haben soll, ist schwer vorstellbar, sofern sich die Vorwürfe als richtig erweisen.
Die große offene Frage bleibt, wie wird sichergestellt, dass es bei einer Wahlwiederholung nicht wieder zu denselben Unregelmäßigkeiten kommt?

Re: Wahrlich eine Zitterpartie

Es haben alle FPÖ Wahlbeisitzer alles als rechtlich richtig bestätigt, das lässt nur den Schluß zu, dass bei der Verschwörung alle parteien beteiligt waren ...

Es müsste auch VDB-s hóchstes Interesse sein,...


...dass juristische Klarheit und demokratisches Recht herrschen.

Wäre er ein "Guter', hätte er schon längst ebenso die Wahl angefochten.

Mein Vorurteil: nachdem es den Linken aber offensichtlich völlig egal ist, WIE das Wahlergebnis zustandekam, darf man von wahlergebnisbeeinflussenden Rechtswidrigkeiten ausgehen.

In EU-Ländern sind alle Mittel Recht, die Demokratie zu unterwandern. Am Ende wird das Verbot nationaler Wahlen stehen.

Re: Es müsste auch VDB-s hóchstes Interesse sein,...

Nein mir als linker ist es nicht egal. Ordnungsgemäße wählen sind vor dem gewünschten Wahlergebnis zu priorisieren ansonsten hat man in einer Demokratie nichts mehr, worauf man sich verlassen kann

Die Briefwahl gehört...

abgeschafft.

Denkfehler

Die Millionen zweifelsfrei korrekt abgegebener Stimmen verlieren nicht ihre Gültigkeit - sie werden nur zurückgegeben und können nochmal abgegeben werden.

Übrigens: die hier dargestellte Denkweise ist ein Grund für die große politische Krise in Europa. Denn genau so wurde immer und immer wieder gehandelt: Man macht strenge Regeln und hält die aber selbst nicht ein. Man wurschtelt sich mit fragwürdigen bis unzulässigen Maßnahmen durch Probleme, weil sich an Regeln zu halten oder die Regeln hochoffiziell zu ändern ja irgendwen wieder verärgern und Vertrauen kosten könnte.
Genau so verliert man aber am Ende des Tages das meiste Vertrauen.
Den VfGH hat die politischen Auswirkungen, die enorm sein könnten, nicht zu bewerten. Punkt.
Der hat nach der geltenden Rechtslage zu prüfen und wenn das Ergebnis Anlass zu Vertrauensverlust bietet, dann hat er verdammt noch mal der Regierung oder dem Parlament die Rute ins Fenster zu stellen, dass die entweder die Abwicklung der Wahl in den Griff kriegen, oder die formalen Vorgaben für die Abwicklung der Wahl abzuändern haben. Und nicht das Problem runter zu spielen.

Als mein Vertrauen an das höchste Gut in unserer Demokratie: der geheimen, korrekten Wahl ist schwer erschüttert! Und vielen ist das egal!

Und das ist der eigentliche Skandal dieser Wahl!

Güterabwägung !

Ein Gericht hat nach dem Gesetz zu urteilen und nicht
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Als mein Vertrauen an das höchste Gut in unserer Demokratie: der geheimen, korrekten Wahl ist schwer erschüttert! Und vielen ist das egal!

Und das ist der eigentliche Skandal dieser Wahl!

Güterabwägung !

Ein Gericht hat nach dem Gesetz zu urteilen und nicht nach Befindlichkeiten !

Re: Güterabwägung !

Und das wird der VgH auch - sonst stellt er sich nämlich selbst in Frage

Re: Re: Güterabwägung !

Und das SOLLTE der VgH auch - sonst stellt er sich nämlich selbst in Frage.
Schau ma a mal, dann werdn ma sehn...
Ich bin gespannt!

Erschütternd!

"Ja es wurde in großem Stil Recht gebrochen", aber das ist doch kein Beweis für irgendwas!

"Es geht niemand davon aus, dass Wählerstimmen manipuliert wurden", also ist eh alles super!

"Die Briefwahl bietet keine 100% Abstimmungssicherheit", nur 90, 72 oder 32. Aber wer braucht schon Abstimmungssicherheit in Zeiten von p.c. und "New Deals"?

"Obwohl das Recht zur Anfechtung der Wahl völlig unbestritten ist...", aber muss man, auch wenn die Verfassungsrechtler mittlerweile die Hände ob der Malversationen über dem Kopf zusammenschlagen, gleich zum Kadi laufen? Hätt' man doch auch "so" was machen können...

Recht muss Recht bleiben! Es wird zur Zeit schon viel zu viel Recht gebeugt. Until it backfires!

noch ist nichts bewiesen

Der letzte Absatz in diesem Artikel ist etwas kryptisch.

Wenn die Vorwürfe zutreffen, ist die Stichwahl vermutlich zur Gänze aufzuheben und zu wiederholen. Das liegt nicht nur am Ausmass der (behaupteten) Schlampereien, sondern eben auch am knappen Wahlergebnis. Wenn nur 16.000 Stimmen zweifelhaft sind, könnte das theoretisch schon reichen, das Wahlergebnis zu drehen.

Die Frage ist aber, OB die Vorwürfe zutreffen. Nur weil etwas behauptet wird, ist es noch nicht bewiesen.

Juristisch ist der Fall also ziemlich klar, auf der Tatsachenebene aber nicht.

Dunkle Andeutungen, dass ein Wahlverlierer die Wahl gefälligst nicht anfechten soll, sind allerdings mindestens genauso schädlich für die Demokratie wie alles, was die FPÖ tut.

kommt es zur Wahlwiederholung

gibts 40% Briefwahlstimmen. Mindestens. Nach der Auszählung verliert Hofer trotz 80% Vorsprung vom Vortag.

Obwohl niemand, auch hinter vorgehaltener Hand nicht, davon ausgeht, dass tatsächlich Wählerstimmen manipuliert wurden

Von wo kommt diese Zuversicht im korrupten Österreich. Als hätte Wahlbetrug nicht schon Methode bei den AK und WKO Wahlen......

Mit anderen Worten...

Es gab offensichtlich schwerere Mängel, als man zugeben wollte, und die lauten Rufe nach einem zentralen Wählerregister lassen noch viel Gröberes vermuten.
Wenn es bereits 60.000 "problematische" Stimmzettel gibt, dann gibt es hier keine juristische Güterabwägung mehr, dann ist neu zu wählen - vorzugsweise komplett ohne Briefwahl.

Re: Mit anderen Worten...

Wäre interessant zu wissen, könnte der VgH auch gleich das Briefwahlgesetz aufheben, weil es eben demokratisch nicht haltbar ist?

Keine Manipulation

Während in diesem Kommentar festgehalten wird, dass es KEINE Manipulation gab, toleriert die FPÖ (bewusst wie ich vermute), dass alle ihre Fans eben Manipulation schreien. Ich behaupte hier mal kühl, dass es der FPÖ in Wirklichkeit nicht um einen Wahlsieg, auch nicht um die Demokratie, sondern um eine Destabilisierung geht.

Re: Keine Manipulation

Destabilisieren tun jene die Gesetze nicht einhalten und schwerwiegende Mängel als Belanglos darstellen.

Hier nur ein Bericht aus 2010 (Wienwahl):

» http://www.wien-konkret.at/politik/wahlen/wienwahl2010/wahlbetrug/

Re: Keine Manipulation

Sie denken offensichtich auch, dass nicht der Rechtsstaat und das Recht im Staat, das Recht des einzelnen Bürgers von Interesse ist!

Nein es wird über die hergezogen, die das Recht einfordern! Man macht sich über sie lustig, demütigt und disqualifiziert sie und stellt sie als schlechte Österreicher hin!

Von Destabilisation des Staates anstatt von Wiederherstellen der Rechtssicherheit zu sprechen ist in meinen Augen irre, unfassbar!

Re: Keine Manipulation

Äh - das ist keine Tatsache sondern eine blauäugige Vermutung des Kommentarschreibers.

Alleine dass wenn es zu viele Wahlzettel gab, einfach ein paar zerrissen wurden ist schon eine Manipulation. Das heißt das ist schon widerlegt

Re: Keine Manipulation

Nochmal lesen!

Re: Keine Manipulation

Oder einfach nur um Rechtsstaatlichkeit. Die Masse an Pannen wäre das Übel einer Destabilisierung aber doch nicht die Prüfung des Vfgh.

Re: Keine Manipulation

Und bitte was soll das bewirken bzw welchen Nutzen für die FPÖ soll eine Destabilisierung haben? Könnten Sie gnädigerweise ihre Gedankengänge näher erläutert? Recht soll Recht bleiben, oder etwa nicht?!?

Re: Keine Manipulation

Im Kommentar wird nicht festgehalten. daß es keine Manipulation gab. Nachdem ein systematischer Fehler von weniger als 8 Stimmen pro Gemeinde daa Resultat umdrehen würde, scheint mir ein praktischer Test der Prüfbarkeit des Systems von Nutzen.

Re: Keine Manipulation

Eher um die Erzwingung einer Reform der Briefwahl und die ist auch bitter nötig. Das wir noch einmal wählen halte ich aber für so sinnvoll wie einen Kropf ...

Re: Keine Manipulation

diese Regierung ist schon alleine genug unfähig und instabil.

Von außen brauchen die keine Hilfe

Re: Keine Manipulation

für mich ist es klar.

ohne von Manipulation zu reden.

2010 war die Wahl zw Rot/Blau 79/15 Urne (Briefwahl 83/11) ausgegangen.
JETZT war die Wahl Grün/Blau 48/52 Urne(Briefwahl 38/62) ausgegangen.

Also war der Trend, die Tendenz der Briefwahlwähler auch 2010 leicht links.
aber nur 4 Prozent Abweichung vom Normalurnenwähler.

Jetzt 2016, war aber die Tendenz der Briefwahlwähler total abweichend.
Nämlich 10 Prozent.

Wenn also der Normale Briefwahlwähler sich ähnlich wie 2010 verhalten hätte,
dürfte nur eine Differenz von 4 Prozent sein.
Auch wenn fast dreimal so viele gewählt hätten,
müsste die grundsätzliche Tendenz, also im Vergleich zum Urnenwähler,
erhalten bleiben.

Und die Mähr vom Grün/Rot Wähler der mehr urlaubt als blaue Wähler,
kann ich nicht glauben.

Re: Re: Keine Manipulation

Ich glaube ehrlichgesagt, dass man diese prozentuelle Abweichungen von 2010 und 2016 nicht so vergleichen kann.

Was Sie vor allem nennen, ist die Frage nach den Urlaubern, die jedoch meines Erachtes wenig Einfluss auf das Briefwahlergebnis hat. Das sind eher Österreicher, die im Ausland leben und arbeiten und diese sind wohl oftmals Absolventen einer universitären Ausbildung. Getreu nach dem Prinzip "Hoschul Absolvent muss vdB wählen" ,haben sie dies wohl auch zum Großteil gemacht.

Mich stört bis heute, obwohl ich selbst zu dem Kreis der Uni Absolventen gehöre, dass in den Medien aber vorallem auch in den Social Media Networks Hofer wähler als die "Dummen" dargestellt wurden.

Ich frage mich, ob das bei einer möglichen Wahlwiederholung wieder der Fall wäre.

Lügen und betrügen, biegen und Halbwahlheiten

Lüg nicht!
Im Artikel steht:
"...Hebt man aber große Teile der Stichwahl auf, nimmt man in Kauf, dass wegen 60.000 im engsten Sinn problematischer, aber wohl nicht manipulierter Stimmen"

ABER WOHL NICHT,
äussert einen frommen Wunsch aber keinen Tatbestand. Der VGH entscheidet übrigens ob es ein Wahlbetrug war. Bis dahin muss man auf die Wahrheit warten.

Destabilisieren tust nur du, durch eine falsche Wiedergabe von Fakten.

Lügen, gemeine Lügen, Unterstellungen.

Ganz im Gegenteil. Die Destabilisierung des Landes erfolgt durch die Flutung des Landes mit illegalen. Immigranten.

Diese Vorgangsweise der linken NGO's wird durch die FPÖ politisch bekämpft. Und auch ein BP Ing. Norbert Hofer könnte dazu beitragen. Ihre Unterstellung ist daher absurd.

Re: Keine Manipulation

Das kann aber auch gegenteilig gesehen werden

ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

...manipulativ dem wähler gegenüber, provokativ entgegen dem sinne des gesetzes, verachtend die regeln der mitteleuropäischen ethik...

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Ich finde es empörend wie manche Naivlinge sich jetzt darüber beschweren das die FPÖ Wahlverfehlungen aufdeckt, die scheinbar so schwer sind das Neuwahlen kommen könnte.

Ich halte so eine Einstellung demokratisch bedenklich. Aber das die Linken Demokratie nicht ernst nehmen weiß man mittlerweile schon.

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Empören sie sich immer, wenn jemand sein Recht in Anspruch nimmt? Oder nur wenn es Ihnen politisch nicht opportun scheint?

Ja - ich war am Anfang auch sehr skeptisch gegen die Anfechtung und tat dies als HC Manöver ab - frag mich aber mittlerweile schon ob es nicht richtig war. Egal wie es ausgeht.. Es war Zeit die Mängel im System aufzuzeigen damit diese in Zukunft zumindest behoben werden können!

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

wer hat Regeln nicht beachtet?!

wohl kaum die FPÖ
bei einem so knappen Ergebnis,
würde jede Partei, ich wiederhole JEDE Partei anfechten,
wenn es so viele Unregelmäßigkeiten gab.

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

wieso?????

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Ihr persönliches Empfinden sei ihnen unbenommen.
Aber vielleicht sollten sie sich einmal mit der harten Realität, den scheinbar bewiesenen Tatsachen auseinander setzen.
Wovor haben sie Angst?
Dass bei einer, den gesetzlichen Vorschriften entsprechend verlaufenden Wahl der Grüne womöglich nicht gewinnt?
Lernen Sie Demokratie.

Re: ich empfinde ihren Kommentar als empörend...

... weil Sie offensichtlich dagegen sind, Unklarheiten und eventuelle Verletzungen des Wahlgesetzes durch den Verwaltungsgerichtshof überprüfen zu lassen. In einer Demokratie kann es nicht sein, dass der leiseste Zweifel über die Korrektheit einer Wahl im Raum stehen bleibt - dazu dient dieses Prüfverfahren. Wer etwas dageben hat, der bringt sein Einverständnis mit Wahlmanipulationen zum Ausdruck, danke für so eine Einstellung. Was wäre wohl, wenn der Verdacht im Raum stünde, die Grünen oder eine andere Partei wären bei einer Wahl benachtteiligt worden durch Manipulationen - der Wirbel wäre gewaltig, dessen bin ich mir sicher. Also Überprüfung darf und muss sein: wenn ohnehin alles ok war bei der Wahl, dann wird das der Verwaltungsgerichtshof auch feststellen. Falls nicht, dann wird es die im Gesetz vorgesehenen Konsequenzen geben, ob es den "Kampfpostern" bestimmter Parteien passt oder nicht. Der Präsident des VgH Dr. Holzinger ist ein völlig seriöser Mann und der Garant für eine objektive Vorgansweise, dem können Sie völlig vertrauen.

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Eh, mit der Meinung sind sie nicht allein.

Ich, die Bundesverfassung und die Menschenrechte sind dagegen durchaus froh, dass es in einem Rechtsstaat die Möglichkeit gibt fragwürdige Abläufe von einem Gericht prüfen zu lassen.
Ob die sehr strengen formalen Vorschriften zur Abwicklung der Wahl - die jetzt verletzt worden sein dürften - in der Form wirklich alle notwendig sind wage ich zu bezweifeln. Aber diese Regeln hat NICHT die FPÖ gemacht.

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Warum finden Sie nicht das Verhalten der Wahlkommissionen empörend?
Hätten alle das Gesetz eingehalten, gäbe es keine Anfechtung und alles wäre in bester Ordnung.

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Können Sie "mitteleuropäische Ethik" definieren, nur zur Information....

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

... und ich empfinde Ihr posting als nicht objektiv.

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

Es ist entgegen dem Sinne des Gesetzes aufzuzeigen, dass das Gesetz gebrochen wurde?

Re: ich empfinde das verhalten der fpö als empörend...

@..."...manipulativ dem wähler gegenüber, provokativ entgegen dem sinne des gesetzes, verachtend die regeln der mitteleuropäischen ethik..." Dann erklären Sie uns bitte, warum das Wahlrecht bei der AUSZÄHLUNG der Briefwahlstimmen so eklatant verletzt worden ist? Verschonen Sie uns aber mit dem Argument des Zeitdrucks, das bestenfalls für den Sensationshunger der Medien herhalten kann. In der Sache selbst ist es völlig belanglos, wenn man bedenkt, dass im Prinzip WOCHEN vergehen hätten können, um korrekt das Ergebnis zu ermitteln. Ein Schelm ist, wer denkt, das könnte mit dem deutlichen Vorsprung eines der herrschenden Nomenklatura nicht genehmen Kandidaten nach Auszählung der Stimmen am Sonntag Abend zusammenhängen.

In einem Rechtstaat müssen Rechtswidrigkeiten aufgedeckt werden

und das selbstverständlich ohne Rücksichtnahme auf irgendwelche Folgen, ansonsten wäre es ja kein Rechts- sondern ein Willkürstaat.
Hier dem Anzeiger eine Schuld zuzuweisen ist der Gipfel der Unverschämtheit und Heuchelei.

Re: In einem Rechtstaat müssen Rechtswidrigkeiten aufgedeckt werden

Ich kann ihnen nur zustimmen! Vor allem der letzte Absatz ist eine unheimliche demokratiepolitische Anmassung der Presse!

Re: Re: In einem Rechtstaat müssen Rechtswidrigkeiten aufgedeckt werden

Nicht der Presse - sondern die Einstellung des Autors

Re: In einem Rechtstaat müssen Rechtswidrigkeiten aufgedeckt werden

Obwohl ich wirklich alles andere als happy mit den möglichen Folgen bin, stimme ich Ihnen zu 100% zu!

In einem Rechtsstaat gibt es Regeln. Diese wurden in Gesetzesform erlassen und gelten für jedermann gleich. So zumindest die ursprüngliche Vorstellung.
Sich jetzt eine "Realität" zurechtbiegen nur damit ein unliebsames Ergebnis verhindert wird, das ist die wahre Büchse der Pandora!

Aber die Anwendung der verfassungsrechtlich legitimierten Rechte jemanden vorzuwerfen - und sei es der politische Todfeind - das ist ein äußerst bedenkliches Verständnis einer Demokratie...

Lieber Herr Asamer!

Mein Vater hat immer gesagt: "Wenn sich Zwei streiten, freut sich der Dritte". Das ist der vereinfachte Inhalt Ihrer Argumentation.

Aus Schlamperei, Selbstüberschätzung und sonstigen Unzulänglichkeiten wurden Gesetze gebrochen. Dabei wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Das als Streit darzustellen, passt vielen politisch ins Konzept. Das trifft aber hier nicht zu. Nur eine vollständige, transparente Aufklärung schafft wieder Vertrauen!

Vertrauen in die Rechtsordnung

Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, hilft es, einfach das Wahlgesetz einzuhalten.

Wenn man in drei Viertel der Bezirke glaubt, daß die Regeln zur Auszählung der Briefwahlstimmen nur für die anderen gelten, kommt eben das heraus, was wir jetzt haben. Vielleicht gibt es ja einen Lerneffekt, und bei der wiederholten Wahl läuft alles wie gesetzlich vorgesehen.

entscheidung

man muss den vgh jetzt einmal entscheiden lassen bevor man sich den Kopf über die Folgen zerbricht aber offensichtlich weiß die Presse schon wieder mehr woher auch immer
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