SFH-142229   Dammbruch in der Ukraine Überschwemmte Äcker, bedrohte Ernten,,  BR-Korrespondentin Eva Lell   Stand: 15.06.2023 14:05 Uhr

Vom Kachowka-Stausee hängt die Bewässerung Hunderttausender Hektar Agrarfläche ab. Die Systeme zu reparieren, könnte Jahre dauern. Die Folgen des Dammbruchs für die Landwirtschaft könnten verheerend sein.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/staudamm-ukraine-102.html

Ein überflutetes Dorf in der Nähe von Cherson in der Ukraine.

 Mehr als 10.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche sind als Folge des Dammbruchs in der Ukraine überflutet worden. Nach ukrainischen Angaben wurden 150 Tonnen Maschinenöl in den Fluss Dnipro gespült. Ob die überfluteten Flächen mittelfristig wieder für Ackerbau genutzt werden können, ist offen.

Alex Lissitsa, der Vorsitzende des ukrainischen Verbands der Agrarunternehmer, sagte auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks, es werde befürchtet, dass sich auch Tierseuchen ausbreiten könnten, da kleinere Ställe mitsamt der Tiere von den Wassermassen weggeschwemmt wurden.

Hunderttausende Hektar ohne Bewässerungssystem

Besorgt sind Landwirte aber nicht nur wegen der überfluteten Flächen. Am Kachowka-Stausee hängen 31 Bewässerungssysteme für gut 580.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Dadurch könnten vier Millionen Tonnen Getreide verdörren, schätzt Lissitsa.

Auch vor dem Dammbruch sei mit 20 Prozent weniger Getreide aus der Ukraine zu rechnen gewesen, da weniger ausgesät wurde, sagt er. Der Experte vermag die Auswirkung auf den Weltmarkt nicht abzuschätzen, da andere Regionen beim Getreideanbau mit großer Trockenheit zu kämpfen haben und Ausfälle befürchten. Möglicherweise könnten südosteuropäische Länder wie Rumänien oder Serbien die Folgen der Ernteausfälle in der Ukraine abfedern oder ausgleichen.

Blick auf das Ufer des Kachowka-Reservoirs gegenüber des AKW Saporischschja
Player: audioRussische Bilanz eine Woche nach Bruch des Nowa Kachowka Staudamms

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